Das Voting zum/zur Marketer:in des Jahres 2021 fand vom 5. Juli bis 31. August 2022 durch die Mitglieder der IAA Austria,  Mitglieder der IAA Young Professionals sowie ehemaliger Marketer:innen des Jahres statt. 2022 stellen sich sechs herausragende Kandidat:innen  zur Wahl.

Marketerin des Jahres wurde:

 

Andrea Unger-Posch, Ströck Brot GmbH

Seit 2018 führt die Absolventin der Werbeakademie Wien Ströck in die kommunikative Zukunft und zeigt, wie die hohe traditionelle Backkunst digital neue Wege geht und aus Genussfans überzeugte Brand Lovers macht. Viele Jahre war sie bei namhaften Agenturen wie DMB., DMC, freude und Jung von Matt für zahlreiche Kunden wie ONE, Wiener Festwochen, OMV, BMW, UniCredit Bank Austria, Verbund, uvm. tätig und setzte wegweisende Kampagnen um, bevor sie 2006 auf Kundenseite wechselte. Als Werbeleiterin für Magenta Telekom (damals T-Mobile) verpasste sie erfolgreichen Kampagnen des Telekommunikationsanbieters ihre Handschrift. Vom heiß umkämpften Telco-Markt zog es sie in den kompetitiven Tageszeitungsmarkt. Beim Kurier zeichnete sich Unger-Posch für die Markenführung aller im Medienhaus befindlichen Produkte und Services verantwortlich. Sie begleitete und formte den erfolgreichen Transformationsprozess zum All-Channel-Nachrichtenanbieter.

Im Familienbetrieb Ströck verantwortet sie die Unternehmenskommunikation, klassisches Marketing und Digitalmarketing, Social Media, (Sport-) Sponsoring, Eventmanagement sowie Produktentwicklungen und -einführungen. Unter ihrer Leitung wurde ein neuer Unternehmensauftritt gestaltet und implementiert. Unger-Posch setzt regelmäßig viel beachtete Schwerpunkte mit modernen, alternativen Kommunikationsmitteln und lädt die Traditionsmarke mit frischer Dynamik auf.

Die mehrfach ausgezeichnete Marketerin holte für Ströck 2021 mit der international vielbeachteten #krapfengate Kampagne einen Platin-Effie in die Backstube und stand bei allen wichtigen Awards der Kommunikationsindustrie als Preisträgerin auf der Bühne, unter anderem auch bei der CCA-Venus, dem iab webAD oder dem Media Award. Die Sahne auf der sympathischen Kampagne sind jedoch zehn Millionen Kontakte und 21 Prozent Verkaufssteigerung.

 

Die weiterein Kandidat:innen:

Manuela Bruck, Österreichische Post AG

Nach Abschluss des Studiums der Anglistik/Amerikanistik und Publizistik an der Universität Wien absolvierte Manuela Bruck eine Zusatzausbildung als akademisch geprüfte PR-Beraterin ebenfalls an der Universität Wien und war danach in verschiedenen Agenturen tätig.

Nach zehn Jahren bei T-Mobile, wo Manuela Bruck die Unternehmenskommunikation (Corporate Communications) leitete und auch die Funktion der Unternehmenssprecherin überhatte, ist sie nun seit über zehn Jahren bei der Österreichischen Post AG. Aktuell verantwortet sie als Executive Vice President die sehr breit angelegte Unternehmenskommunikation, zu der Werbung, Digitale Kanäle & Kundenbeziehung und Digitale Services (inkl. Post App) für die Konsument:innen, Public Affairs, Marktforschung, CD/CI, Presse & Interne Kommunikation, das Eventmanagement sowie das Kundenservice zählen. Der Bereich umfasst über 250 Mitarbeiter:innen.

In ihrem Bereich liegt der Fokus auf der integrierten Gesamtkommunikation der Post gegenüber den Konsument:innen und sämtlichen Stakeholdern. Die Rolle der Post als kritische Infrastruktur hat in der Corona-Zeit an Bedeutung gewonnen. Ziel ist es, die Convenience-Brand hin zur Love-Brand zu entwickeln. Neben imagebildenden Maßnahmen stehen die laufende Weiterentwicklung der Customer Experience über alle Kanäle (inklusive Kundenservice) sowie die Stärkung langfristiger Kundenbeziehungen mit den Konsument:innen im Zentrum. Die Positionierung als Top-Arbeitgeberin – zu der auch ein breit angelegter interner Unternehmenskulturprozess gehört – und die kommunikative Untermauerung der Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit sind strategisch zentrale Aufgaben. Online-Services wie das Abholservice oder AllesPost werden kanalübergreifend aufgebaut und unterstützen die Positionierung und Vermarktung als innovativer Marktführer im Post- und insbesondere Paketsektor.

Fotocredits: Österr. Post AG/Ian Ehm

 

Marcus Ihlenfeld, Woom GmbH

Marcus Ihlenfeld ist Gründer und Miteigentümer des österreichischen Kinder- und Jugendfahrradherstellers woom. Geboren in Rüsselsheim, Deutschland, verschlug es den begeisterten Tennisspieler bereits als jungen Mann in die USA: Ein Sport-Stipendium ermöglichte ihm ein Wirtschaftsstudium in Louisiana.

Nach Abschluss des Studiums jobbt Ihlenfeld zunächst als Staubsauger-Vertreter in San Francisco, um dann ein weiteres Jahr in Hongkong zu studieren. Mit einem MBA in der Tasche heuert er als Marketing-Manager bei Opel Europa an und wird 2010 Marketing-Direktor bei Opel Österreich. Dort lernt er auch den Produkt-Designer Christian Bezdeka kennen, mit dem er die Liebe fürs Radfahren teilt. Die beiden jungen Väter suchen damals gerade gute Kinderräder für ihre Kinder.

Aus der vergeblichen Suche entsteht eine Geschäftsidee: Im März 2013 gründen Bezdeka und Ihlenfeld woom. Nach neun Jahren und einer Wachstumsrate von jährlich fast 100% beschäftigt die österreichische Firma über 250 Mitarbeiter:innen und verkauft im Jahr 2022 über 500.000 Kinderräder weltweit. Mittlerweile ist woom Weltmarktführer im Bereich Kinderfahrräden und gehört zu den 15 größten Fahrradfirmen der Welt.

Fotocredits: Woom GmbH

 

 

Helmut Petschar, Kärntnermilch reg. Gen.m.b.H.

Seit 1995 ist Helmut Petschar als Marketingleiter und seit 2006 auch als Geschäftsführer für die Erfolgsstory der Marke „Kärntnermilch“ und seit 2013 „Bio-Wiesenmilch“ verantwortlich.

Die Kärntnermilch hat bereits 1987 das erste Umweltkonzept umgesetzt und beschäftigt sich seit den 90er Jahren mit Biodiversität, Klima- und Artenschutz. Sie ist die einzige Molkerei, die mit EMAS und mit unterschiedlichen Umweltzertifikaten vom Bund schon mehrmals für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde.

Der diplomierte Käsesommelier Helmut Petschar, ist Mitglied bzw. Mitwirkender bei zahlreichen Branchenvertretungen, u.a. der VÖM (Verein Österr. Milchverarbeiter), dem Senat der Wirtschaft, der Industriellenvereinigung Kärnten, beim Wirtschaftsbund uvm. Er ist auch Vorstandsmitglied des Ökosozialen Forum Kärnten.

Kärntnermilch erhielt unter seiner Führung zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen: Im Greenpeace Gütezeichenreport im Jahr 2018 wurden die 26 wichtigsten Gütezeichen, die von den zehn größten österreichischen Supermarktketten verwendet werden, bezüglich der Einhaltung des Nachhaltigkeitsversprechens genauer unter die Lupe genommen. Die Marke „Bio-Wiesenmilch“ wurde dabei als „sehr vertrauenswürdig“ bewertet und hat damit von Greenpeace Bio-Wiesenmilch die Bestnote verliehen bekommen. Diese Auszeichnung wurde in einem Update im Jahr 2021 erneut bestätigt.

Helmut Petschar hat die Kärntnermilch zu einem florierenden Unternehmen aufgebaut, und parallel dazu mit der Kärntnermilch  und der Bio-Wiesenmilch zwei erfolgreiche, starke und nachhaltige regionale österreichische Lebensmittel-Marken kreiert, die nicht nur nachhaltig sind, sondern auch ganz im Trend der Zeit liegen.

Fotocredits: Kärntnermilch

 

 

Mario Stadler, Erste Group Bank AG

Mario Stadler begann seine berufliche Karriere nach dem Studium der Betriebswirtschaft in Österreich und den USA bei Unilever. 1999 wechselte der gebürtige Niederösterreicher zu McDonald’s, wo er den gesamten Markenauftritt in Österreich verantwortete, bevor er 2002 als Leiter Marketing Österreich in die Erste Bank wechselte.

Durch ein von ihm und seinem Team über viele Jahre konsequent geführtes Marketing von Erste Bank und allen österreichischen Sparkassen unter einem gemeinsam Dach erlebte die Marke einen massiven Modernisierungsschub, der durch die innovative Vermarktung des Internetbankings George noch weiter ausgebaut werden konnte. Seit dem 2017 gelaunchten Markenversprechen #glaubandich forciert die Erste Bank „purpose-driven“ Marketing, das immer wieder gesellschaftspolitisch relevante Akzente setzt, z.B. im Bereich Diversity, Nachhaltigkeit (Kampagne #glaubanmorgen) und auch während der jüngsten Krisen (z.B. Überlassung der TV-Werbezeit an NGOs). Stadler ist seit 2021 als Head of Group Brand Management zusätzlich auch für die gesamten internationalen Brand-Agenden der Erste Group verantwortlich.

Die Erste Bank entwickelte sich während seiner Wirkungszeit zur attraktivsten Bankenmarke Österreichs und konnte ihre Kund:innenanzahl nahezu verdoppeln. In den Jahren 2019-2021 wurde die Erste Bank/Group vom CCA dreimal in Folge zum Kunden des Jahres gewählt und sicherte sich zudem noch weitere nationale (Effie, ORF Top Spot,…) und internationale Auszeichnungen. Der Report ‚Brand Finance Europe 500‘ führt die Erste Bank 2022 erstmals als stärkste Bank-Marke Europas an.

Fotocredits: Erste Bank/Sven Gilmore

 

Sabine Toifl, Wiener Städtische Versicherung AG

Mag. Sabine Toifl ist vielen Jahren für den Bereiche Werbung und Sponsoring bei der Wiener Städtischen Versicherung verantwortlich. Kontinuität und eine klare Markenführung stehen dabei im Zentrum aller Aktivitäten: „Die Wiener Städtische Versicherung kann voller Stolz auf eine bald 200-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Um sich erfolgreich am Markt behaupten zu können, muss sich die Kontinuität des Unternehmens auch in der Kommunikation mit den Konsument:innen widerspiegeln. Gleichzeitig jedoch auch immer wieder aufs Neue erfinden und mit frischen Ideen überraschen“, so Sabine Toifl.

Genau das hat sie immer wieder mit viel Engagement mit ihrem Team und namhaften Agenturen bewiesen: sei es durch die Kampagnen mit Seiler & Speer, bei welchen gleich mal kurzerhand ein Musik-Hit produziert wurde, durch die frische und neue Werbelinie mit einem Regenwurm oder einer jungen Skateboarderin  unter dem Dach #einesorgeweniger. Die Verantwortung von Sabine Toifl geht allerdings auch weit über klassische Werbung hinaus: mit einer erst im letzten Jahr lancierten Recruiting-Offensive und Employer-Branding-Kampagne wurde der angespannten Arbeitsmarktsituation begegnet und die Wiener Städtische konnte sich durch die werblichen Maßnahmen nicht nur als Top-Arbeitgeber in ganz Österreich positionieren, sondern auch neue Talente finden und für die Wiener Städtische begeistern.

„Als Unternehmen mit einer solch großen gesellschaftlichen Verantwortung haben wir auch die Aufgabe, Vorreiter und Benchmark für die Branche zu sein“, sagt Sabine Toifl in Bezug auf ihre Tätigkeit. Und den Worten folgen auch Taten: Als erstes Unternehmen in Österreich hat die Wiener Städtische eine komplett CO2-neutrale Mediaplanung umgesetzt und somit ein klares Zeichen zur ökologischen Verantwortung gesetzt. „Gemeinsam mit meinem Team unterstützten wir unsere Partner aus Sport, Kunst, Kultur , Nachhaltigkeit und Sozialem dabei, ihren gesellschaftlichen Auftrag nachhaltig zu erfüllen.“ Ganz nach dem Motto: #einesorgeweniger.

Fotocredits: Wiener Städtische Versicherung/Ulrich Zinell